Leipzig. Auf seiner Jahrestagung stellte der Verband innenliegender Sicht- und Sonnenschutz die aktuellen Umsatzzahlen vor. Bei den Umsatzanteilen der Produktgruppen in der Maßkonfektion gibt es auch 2022 kaum Verschiebungen. Plissees (36,7 %) und Wabenplissees (12,3 %) bleiben zusammen nach wie vor die umsatzstärkste Fraktion, wobei die Plissees als einzige Produktgruppe ihren Marktanteil leicht (um einen Prozentpunkt) ausbauen konnten. Trotz minimaler Verluste (-0,4 %) folgt der Insektenschutz mit 19 % Umsatzanteil direkt auf Plissees/Wabenplissees. Rollos haben – wie im Vorjahr – 0,3 % abgegeben, belegen aber weiterhin Platz drei bei den Umsatzanteilen. Alle anderen Produktgruppen bleiben bei den Umsatzanteilen unverändert.

Blitzumfrage verdeutlicht die Besorgnis der Hersteller

Auch die Konjunktur-Erwartungen der ViS-Mitglieder für die kommenden Monate passen zu den bisherigen Ergebnissen. Dies bringen zwei Befragungen aus den Monaten September und Juli deutlich zum Ausdruck. An der aktuellen Blitzumfrage haben sich 22 Mitgliedsunternehmen (16 Hersteller, 6 Zulieferer) beteiligt, bei der vorherigen waren es 41 Unternehmen (23 Hersteller, 18 Zulieferer). Insgesamt rechnen die Mitglieder in den kommenden Monaten mit weiter deutlich steigenden Preisen für Gas, Strom und Rohstoffe. Insbesondere die Entwicklung der Gaspreise wird pessimistisch eingeschätzt, einzelne Mitglieder erwarten sogar eine Verdreifachung oder Vervierfachung der Preise. Während im Juli noch 51 % der teilnehmenden Unternehmen daran glaubten, bis zu 25 % ihrer Mehrausgaben in den nächsten Monaten an ihre Kunden weitergeben zu können, hat sich diese Einschätzung im September deutlich eingetrübt: Jetzt hofft die Mehrheit darauf, zumindest noch bis zu 10 % ihrer gestiegenen Kosten weitergeben zu können. 14 % glauben inzwischen gar nicht an eine mögliche Weitergabe der Preissteigerungen (im Juli war lag dieser Wert noch bei nur 1 %). Besonders eindrücklich ist das Antwortergebnis auf die Frage, ob die Unternehmen befürchten, dass Verbraucher mit größeren Anschaffungen für das eigene Zuhause in der nächsten Zeit zurückhaltend sein werden und dass dies auch die Hersteller von innenliegendem Sicht- und Sonnenschutz betreffen wird. Diese Frage wurde von allen Teilnehmern mit Ja beantwortet! Die dadurch zu erwartenden Umsatzeinbußen schätzen insgesamt 76 % der Umfrageteilnehmer auf 10-30 %. Mit sogar über 50 % Einbußen rechnen immerhin 6 %. Schon in der Juli-Befragung schätzte eine Mehrheit von 58 % die Aussichten für die Umsatzentwicklung bezogen auf das Gesamtjahr 2022 als eher schlecht ein. In diesem Zusammenhang stellen sich die Auswirkungen der anhaltenden Pandemie für die meisten Unternehmen so dar wie erwartet und werden ganz offensichtlich vom Ukraine-Krieg und den damit verbundenen Sanktionen überschattet. Obwohl 37 % der teilnehmenden Unternehmen im Juli angaben, davon betroffen zu sein, glauben 58 % daran, dass die Lieferketten trotz der Krisen unverändert fortbestehen werden.

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