Interface, Anbieter modularer Bodenbeläge, stellte im Herbst zwei Kollektionen sowie eine verbesserte Rückenkonstruktion vor und bekräftigte seine Mission zur Klimaneutralität.

Wenn Interface neue Bodenbeläge auf den Markt bringt, stehen seit über 25 Jahren neben Design und Funktion vor allem Nachhaltigkeitsaspekte im Fokus. Bereits 1994 rief Firmengründer Ray Anderson die „Mission Zero“ aus mit dem Ziel, dass von seinem Unternehmen mit Sitz im nordamerikanischen Atlanta bis 2020 keine negativen Auswirkungen auf die Umwelt mehr ausgehen: Seit dem Jahr 1996 konnte der Wasserverbrauch in den Produktionsstätten um 89 Prozent reduziert werden, 89 Prozent der Energie an den Interface-Standorten stammen heute aus erneuerbaren Quellen und auch die Energieeffizienz für die Herstellung der Produkte wurde nach Firmenangaben um 46 Prozent verbessert. Außerdem sollen 58 Prozent der gesamten Rohmaterialien für die Teppichfliesen-Fertigung aus recycelten oder biobasierten Quellen stammen. Der Anbieter modularer Bodenbeläge Interface, der seit 1987 mit Übernahme des niederländischen Traditionsunternehmens Heuga in Europa eine führende Rolle im Teppichfliesen-Markt einnimmt, bietet seit Mai 2017 auch LVT-Beläge an. Zudem wurde Mitte 2018 der deutsche Kautschukbelag-Hersteller Nora Systems übernommen und mit der Integration des Sortiments in das Interface-Portfolio begonnen. Interface erzielte 2019 mit einem Nettoumsatz von 1,3 Milliarden US-Dollar ein Plus von 14 Prozent gegenüber 2018 und verfolgt nun die nächste Mission „Carbon Neutral Floors“. Sie soll sicherstellen, dass das gesamte Sortiment von Teppichfliesen über LVT bis zu Nora-Kautschukböden über den gesamten Produktlebenszyklus klimaneutral ist. Zudem hat sich der Konzern dem neuen Nachhaltigkeitsprogramm „Climate Take Back“ verschrieben, um so zur Umkehr der globalen Erwärmung beizutragen.

Nils Rödenbeck, Vice President & General Manager DACH, und Anne Salditt, Marketing Director Central Europe, stellten Ende September im Rahmen einer Videokonferenz drei Neuheiten vor: die Teppichfliesen der Kollektion „Ny+Lon Streets“, das LVT-Sortiment „Brushed Lines“ sowie die neue Rückenkonstruktion „Cquest Bio“. Bei der Entwicklung der Teppichfliesen-Kollektion konzentrierte sich David Oakey, Produktdesigner für Interface, auf den Trend, dass Altes zu etwas Neuem wird. Beim Design ließ er sich von den Oberflächen der Bürgersteige Londons und New Yorks beeinflussen und entwarf urbane Texturen, die an Asphalt, Metall oder Bodenplatten erinnern. Verwitterte Elemente und die Faszination älterer Gebäude spiegelt auch das Design der neuen LVT-Kollektion wider. Ein Anteil von 39 Prozent recycelten Materialien macht „Brushed Lines“ auch unter nachhaltigen Gesichtspunkten für Auftraggeber interessant, beispielsweise, um Gebäudezertifizierungen wie BREEAM (Building Research Establishment Environmental Assessment Methodology) oder LEED (Leadership in Energy and Environmental Design) zu erzielen. Bei der Teppichfliesen-Kollektion „Ny+Lon Streets“ konnte der CO2-Fußabdruck des Gesamtprodukts unter anderem durch die neue PVC- und bitumenfreie Rückenkonstruktion „Cquest Bio“ verbessert werden. Durch den Einsatz biobasierter Materialien und einen höheren Anteil recycelter Inhaltsstoffe kommt sie dem Ziel der Interface-Mission „Climate Take Back“ ein Stück näher.

Interface setzt zur Erreichung seiner neuen Strategie auf vier Bereiche: „Live Zero“ mit der Aussage „Wir nutzen nur das, was wir auch ersetzen können“. „Let Nature Cool“ mit der Idee: „Wir ahmen die Funktionsweisen der Natur nach und stellen somit ihre Leistungsfähigkeit zur Abkühlung der Atmosphäre wieder her.“ Sowie der Ansatz „Love Carbon“ – „Kohlenstoff als Ressource zu verstehen und ihn als Grundbaustein einzusetzen” und „Lead the Industrial Re-Revolution“ mit dem Ansporn, „neue Geschäftsmodelle zu entwickeln, die Veränderung vorantreiben und als Pionier die Industrie inspirieren“. Schon heute gibt Interface an, in 95 Prozent der Vertriebsgebiete in der Region Nord-, Mittel- und Südamerika sowie in 80 Prozent der Vertriebsgebiete Europas und der Asien-Pazifik-Region Bodenbeläge über das „Reentry“-Programm zurückzunehmen und der Kreislaufwirtschaft zuzuführen. „Allein in den letzten drei Jahren haben wir mehr als neun Millionen Kilogramm an gebrauchten Teppichfliesen recycelt oder wiederaufbereitet“, heißt es hierzu in dem Interface-Leitfaden „Lektion für die Zukunft“. In dem Dokument „FAQ zum Thema CO2“ wird zudem erklärt, dass ein negativer CO2-Fußabdruck eines Interface-Produkts aktuell (Stand März 2020) durch Zertifikate aus geprüften Emissionsminderungsprojekten kompensiert wird. Bis zum Jahr 2040 will Interface ein CO2-negatives Unternehmen werden.