Michaela Pichlbauer, Vorständin der Günther Rid Stiftung für den bayerischen Einzelhandel
begrüßte die Teilnehmer zum Auftakt der Veranstaltung im Werkhaus in Raubling. | Fotos: Jan Schmiedel

Persönlicher Austausch und Erlebnisse direkt vor Ort: Die Rid Stiftung hat die erste Retail Tour veranstaltet – mit dem Ziel, neue Wege zur Förderung des Einzelhandels zu erkunden. Den Handel erleben, inspirierende Menschen treffen und exemplarisch sichtbar machen, wie innovativ die Unternehmen sind, in denen rund 400 000 Menschen in Bayern arbeiten – das war das Ziel der ersten Rid Retail Tour „Auf Zukunft eingerichtet!“, die am 23. März in Raubling und am 30. März in München statt- gefunden hat. Der Grundgedanke der Veranstaltung: zukunfts- weisende Geschäftsmodelle werden direkt vor Ort vorgestellt, die Experten, mit denen man sich austauscht, sind die Unternehme- rinnen und Unternehmer selbst. Die vielen positiven Reaktionen auf das Event zeigen, dass die Einrichtungsbranche auch für andere Branchen sehr inspirierend ist!

Einblicke und Austausch

Der erste Tag der Retail Tour führte in das Werkhaus in Raubling im Landkreis Rosenheim: ein großer Rundbau auf zwei Ebenen, mit freiliegenden Betondecken, viel Holz und Stahl. 20 Gewerke haben sich seit dem Bau des Hauses vor 22 Jahren hier angesiedelt, nahezu alle Sparten der Inneneinrichtung sind vertreten. Ihr gemeinsames Markenzeichen: hohe Qualität und Einzigartigkeit. Hier gibt es nichts von der Stange, alles ist liebevoll bis ins Detail durchdacht. Wer etwa eine moderne Küche sucht oder eine Licht- beratung wünscht, wer mit neuen Möbeln, Vorhängen, Fenstern und Türen liebäugelt oder wer sich einfach nur inspirieren lassen will, der ist hier am richtigen Ort. Die Firmen ergänzen einander, stehen in einem lebendigen Austausch, empfehlen die Kunden wechselseitig weiter, wenn neue Einrichtungswünsche geweckt wurden. Von den Vorteilen dieser Synergieeffekte konnten sich die Teilnehmer der Retail Tour, die aus allen Branchen des Handels kamen, im direkten Austausch vor Ort überzeugen. Auf die Frage von Moderator Dr. Oliver Herwig, ob die Entscheidung, sich hier im Werkhaus niederzulassen, zum erhofften Ergebnis geführt hat, musste Marianne Schönauer nicht lange nachden- ken: „Voll und ganz!“, sagt die Raumausstatterin, die mit ihrer Firma Schönauer Raumausstattung von der ersten Stunde an mit dabei war. Für die Besuchergruppe der Retail Tour skizzierte sie schlaglichtartig den Weg ihrer Erfolgsgeschichte – das ausführliche Firmenporträt finden Sie auf der nachfolgenden Doppel- seite. Wie wichtig das richtige Licht für die wohnliche Gestaltung der eigenen vier Wände ist, erläuterte Sabine Weber, Mitarbeite- rin des Gewerkes Lichtplanung im Werkhaus. Über die Bedeutung der Küche als zentralen Lebensort und für viele Menschen wichtigsten Raum in der Wohnung informierte Max Kaltner, Einzelhändler und gelernter Schreinermeister, der die Werkhaus Küchen leitet. Kochen, Dampfen, Garen: zentrale Themen auch bei Küchengeräte-Hersteller Bora, bekannt für das innovative Abzugssystem, das in das Kochfeld integriert ist, sodass der Rauch nicht nach oben, sondern seitlich nach unten in zwei klei- ne Gitterroste mit Filteranlagen gezogen wird. Kai Windmann,
Leitung der Bora Academy, gab spannende Einblicke in das Unternehmen. Das Grundprinzip von Willi Bruckbauer, dem Gründer des Werkhauses und späteren Bora-Erfinder: „Alles muss funktional und schön sein, höchste Ansprüche an Technik und Ästhetik werden hier verbunden“.

Spannende Anlaufstellen

Der zweite Veranstaltungstag der Retail Tour führte die Teilnehmer an ingesamt vier Stationen in der Münchner Innenstadt. Der Showroom der Interior Designerin Stephanie Thatenhorst in der Theresienstraße, gestaltet wie ein kleines Apartment. Der Minotti Store München – einer von deutschlandweit nur zwei Flagship Stores – ist für Inhaber Stefan Rollwagen und seine Ehefrau Petra Egetemeier ideale Ergänzung des Stammhauses an der Nymphenburger Straße. Ruth Gombert empfing die Teilnehmer im inspirierenden Concept Store Sois Blessed, der von Möbeln, über Interior bis hin zu Mode ein exklusiv kuratiertes Sortiment führt. Im Einrichtungshaus Böhmler im Tal fand 2015 ein Generationenwechsel statt: Matthias Böhmler, Ururenkel des Gründers Johann Georg Böhmler, stieg in das Geschäft ein – im Rahmen der Tour informierte er über Chancen und Herausforderungen. Zum abschließenden Retail Talk unter dem Motto „Wo ist der Handel der Zukunft zuhause?“ hatte die Rid Stiftung zum Anschluss in das Munich Urban Colab eingeladen. Neben Politik und Handel war auch Fachpublikum aus der Verwaltung und der Wissenschaft unter den insgesamt rund 120 Gästen: Münchens 2. Bürgermeisterin Katrin Habenschaden, Rosenheims
2. Bürgermeister Daniel Artmann und Franz Müller aus dem Bayerischen Wirtschaftsministerium diskutierten gemeinsam mit Stefan Rollwagen, Geschäftsführer von Egetemeier Wohnkultur und Karin Stäbler, Geschäftsführerin der Eatenet GmbH aus Rosenheim. Sabine Hansky, die Programmdirektorin des Munich Urban Colab moderierte die Podiumsdiskussion.