Echtholzböden können bei richtiger Pflege Generationen überdauern. In diesem Kontext stellen Unterhalts- und Sanierungsmaßnahmen ein interessantes Betätigungsfeld dar. Wir informieren über die Möglichkeiten der Parkettrenovierung!
Wertiger Boden mit Geschichte
Eine Erhebung im Auftrag des Europäischen Parkettverbandes (FEP) hat ergeben, dass rund 70 Prozent der Verbraucher Holzfußboden mit den Eigenschaften hochwertig, authentisch und stilvoll verbinden. Den Grundstein zum bis heute ungebrochenen Trend zum Echtholzboden legten Frankreichs Könige des Absolutismus. Stilprägend war und ist beispielsweise das Versailler Tafelparkett oder die im 16. Jahrhundert erstmals angewandte Verlegeart Fischgrät. Parkett und Holzdielen haben sich seitdem als extrem langlebige Bodenbelagsgattung bewährt, die bei richtiger Pflege und regelmäßiger Renovierung Generationen überdauern kann.
In die Zukunft gedacht
Holzböden entsprechen damit perfekt dem Nachhaltigkeitsgedanken, vorausgesetzt, dass die eingesetzte Qualität hochwertig ist, das Material aus kontrollierter Forstwirtschaft stammt, die Fertigung unter fairen Bedingungen erfolgt und die Verlegung den Regeln des Fachs entspricht: Bei Markenherstellern, wie sie unter anderem im Verband der Deutschen Parkettindustrie (VDP) verteten sind, solten diese Faktoren gegeben sein. Die Sorge, dass man an einem verkauften Parkettboden unterm Strich weniger verdient als bei einem anderen Belag, der gegebenenfalls öfter getauscht werden muss, ist unbegründet. Mit Dienstleistungen zur Unterhaltsreinigung und zur Renovierung eines Holzbodens halten Sie Kontakt zu Ihrem Kunden und haben so die Möglichkeit, ihn wiederkehrend auch für neue Aufträge zu gewinnen, beispielsweise für einen abgepassten Teppich oder eine neue Fensterdekoration.
Parkett als Kundenbindung
Ein erster Schritt zur Kundenbindung ist die Übergabe einer Reinigungsanleitung, vorzugsweise mit dem Hinweis, dass die zu verwendenden Mittel und Gerätschaften direkt bei Ihnen erworben werden können. Geben Sie eine ausführliche mündliche Anleitung zu den richtigen Unterhaltsmaßnahmen bereits bei Abnahme der Verlegearbeiten. Weisen Sie Ihren Kunden auf Filzgleiter unter Möbelaufstandsflächen und die Nutzung weicher Rollen bei Bürostühlen oder – noch besser – auf die Verwendung einer Bodenschutzmatte hin. Klären Sie ihn darüber auf, Verschmutzungen unverzüglich zu entfernen und dabei auf aggressive Haushaltsreiniger zu verzichten. Zeigen Sie ihm, wie man den Boden saugt und wischt und welches Pflegemittel für welche Oberflächenbehandlung einzusetzen ist. Überlassen Sie dem Kunden zum neuen Parkett eine Flasche dieser Wischpflege, die er nur bei Ihnen bekommt: Ist diese leer, steht er wieder bei Ihnen in der Tür und Sie haben die Chance, mehr als nur ein neues Reinigungsmittel zu verkaufen. Erfolgversprechend ist es auch, den Parkettkunden erstmalig nach fünf Jahren zu kontaktieren, um ihm eine Überprüfung des Bodens anzubieten. Vor Ort können Sie den Boden in Augenschein nehmen und gegebenenfalls eine Grundreinigung empfehlen, die Auffrischung einer geölten Oberfläche anbieten oder, falls bereits notwendig, ihm die Renovierung des Bodens ans Herz legen. Dabei steht es Ihnen dann offen, auch noch andere Dienstleistungen an die Frau oder den Mann zu bringen.
Neuer Stil mit altem Parkett
Auch wenn sich die werkseitigen Oberflächentechniken in den letzten Jahren immer weiter verbessert haben und auch wenn das handwerkliche Ölen oder Versiegeln heute den meisten Beanspruchungen für lange Zeit gewachsen ist, kommt irgendwann der Punkt, den Boden renovieren zu müssen. Bei geölten Oberflächen ist es handwerklich versierten Profis möglich, nur Teilflächen zu erneuern, bei versiegelten ist grundsätzlich davon abzuraten. Im Regelfall ist der Holzboden abzuschleifen, gerade nur so viel, um das rohe Holz freizulegen und normale Kratzer zu entfernen.
Tiefe Einkerbungen oder Beschädigungen sollten ausgespachtelt werden. Üblich ist es, geöltes Parkett auch wieder zu ölen, da nicht ausgeschlossen werden kann, dass bei einem Lackieren minimale Ölreste – zum Beispiel in den Fugen – Haftungsstörungen verursachen. Zuvor lackierte Flächen können nach dem Schleifen erneut versiegelt oder aber auch geölt werden.
So ergibt sich – bei Öl ebenso wie bei Lack – die interessante Möglichkeit, einem „alten“ Boden einen neuen Stil zu verpassen. Dies erstreckt sich vom Einsatz uni gefärbter Öle oder Lacke über mehrfarbige Gestaltungen bis hin zur mechanischen Strukturierung der Oberfläche, um beispielsweise einen Vintage-Look zu erzielen. Ihrer Kreativität und den Wünschen Ihres Kunden sind hier kaum Grenzen gesetzt. Ein so gepflegter Boden trägt zudem zum Werterhalt einer Immobilie bei.
Praxistipps aus der Schweiz
Die Interessengemeinschaft Schweizer Parkettmarkt (ISP), ein Zusammenschluss von Schweizer Parkett- und Bodenlegern sowie der zuliefernden Industrie, gibt in über 40 Merkblättern Expertentipps rund um das Verlegen, Pflegen und Renovieren von Echtholzböden. Im Merkblatt 13 „Reparaturen an verlegten Parkettflächen“ führt eine detaillierte Handlungsempfehlung ähnlich einer Checkliste durch die notwendigen Maßnahmen. Das Merkblatt ist hier einsehbar.