MZE NetzwerkWohnkultur bietet allen Unternehmen der Einrichtungsbranche die Möglichkeit, den Wünschen der Verbraucher, eine ganzheitliche Einrichtung aus einer Hand zu erhalten, entgegenzukommen. Jetzt haben auch Raumausstatter die Möglichkeit, Küchen zu verkaufen.

 

 

 

 

 

Roman Betz ist für den Einkauf zuständig und
fungiert als das Bindeglied zwischen den Industriepartnern und dem Vertrieb.

Mit dem Konzept Keno Kent Home eröffnet MZE dem Raumausstatter den Zugang zu neuen Sortimenten. Was bedeutet das konkret?

ROMAN BETZ: Grundsätzlich ist ein Raumausstatter ein Raumausstatter. Sein Herz schlägt für textile Raumgestaltung. Aber wir spüren, dass die Kunden immer mehr einen Gesprächspartner suchen, der wie sie „in Räumen denkt“ und ihnen hilft, mehr als ein Gewerk abzudecken. Das ist jeweils die Geburtsstunde der Einrichter. Hier setzt MZE an, den Raumausstatter auf diesem Weg zu begleiten. Nun haben wir Keno Kent Home auch auf den Bereich der Küche erweitert, was in unseren Augen den letzten, aber entscheidenden Schritt zum ganzheitlichen Einrichten bedeutet.

Wieso ist genau dieser Schritt strategisch so entscheidend?

Wenn beispielsweise ein neues Haus gebaut wird, sind die Gewerke nun mal unterschiedlich terminiert. Manches, wie der Fußboden, oder auch die Küche, müssen weit früher ausgesucht werden als alles andere. In der Möbelbranche und auch bei der Finanzierung gehört die Küche bereits „zum Hausbau“. Nicht jeder Raumausstatter verlegt Böden. Somit ist die Küche eine gewaltige Chance, Kunden so früh wie möglich im Geschäft beraten und für ganzheitliche Raumkonzepte überhaupt begeistern zu können, da sie bis zu einem Jahr vorher das erste Mal im Laden stehen. Dabei ist das Budget für alles weitere noch vollkommen offen und mit etwas Geschick übernimmt man eventuell das ganze Projekt, ohne mit dem „restlichen Budget“, das einem Raumausstatter manchmal zur Verfügung steht, zu kämpfen. Wir sprechen also nicht nur über „ein bisschen Mehrumsatz“, sondern einen entscheidenden strategischen Vorteil.

Eine Küche zu verkaufen, benötigt doch ein hohes Maß an Expertise und geeignetes Personal in Planung und Montage. Kann ein Raumausstatter denn wirklich Küchen verkaufen?

Selbstverständlich ist dies immer noch eine unternehmerische Entscheidung, die Wareneinsatz und Risiko bedeutet. MZE hat dafür aber bereits ein Netzwerk an Dienstleistern geschaffen, um die entscheidenden Schritte zu vereinfachen. Eine gewisse Kompetenz für die Erstberatung muss man sich erarbeiten und ganz ohne Fläche geht es natürlich nicht. Wer aber bereit ist, zumindest in eine Küche im Showroom zu investieren, profitiert sehr schnell von unserem Netzwerk an bundesweiten Dienstleistern, die dem Raumausstatter in einem Modul-System ermöglichen, den Großteil der Gewerke auszulagern.

Das neue Konzept Esteetikko steht für zeitlose, moderne Wohnkonzepte mit hohem Designanspruch.

Dienstleister – was genau ist damit gemeint? Geht es nur um die Planung?

Die kompetente und korrekte Planung einer Küche ist selbstverständlich ein Teil dieses Netzwerks, das wir bieten. Weiter bietet MZE einen professionellen Aufmaß-Service, eine AB-Kontrolle, sowie den kompletten Logistikteil. Diese beinhaltet auch die Warenannahme und Kommissionierung. Eine Küche kommt schließlich nie von nur einem Lieferanten: Die Möbel, die verschiedenen Geräte, die Arbeitsplatte, Leisten und Paneele werden für eine Auslieferung angenommen, kommissioniert, ausgeliefert und montiert. Konkret muss der Raumausstatter die Erstberatung leisten, kann alles, was ausgelagert werden soll, outsourcen und sogar nur noch mit einer Flasche Champagner die fertige Küche an die Kunden übergeben.

Wie breit muss ein Raumausstatter sich dabei aufstellen? Sprechen wir von nur einer Küche?

Dem Raumausstatter stehen bereits mit einer Küche zahlreiche Möglichkeiten offen, da die Sortimente vielerlei Auswahlmöglichkeiten bieten. Verschiedene Front- und Materialausführungen, alle Maße und Funktionen werden bereits mit einer Küche kompetent abgedeckt. Dabei kann sich der Raumausstatter sein Ausstellungsstück aus den Markenkonzepten Sternküchen, Keno Kent-Küche und der neuen High-End-Marke Esteetikko aussuchen. Diese setzt in der optischen Ansprache, im Marketing und der Farb- und Raumkonzeption noch stärker auf Interior Design als bisher. Aus all diesen Sortimenten kann sich auch der Raumausstatter bedienen.

Zielgruppe der exklusiven Designlinie Esteetikko sind designaffine Highend-Kunden.

Sie verantworten den Einkauf in den Bereichen Raumdesign und Schlafkultur bei MZE. Wie muß man sich das auf Verbandsebene vorstellen, wenn die Mitglieder doch selbst einkaufen?

Wir sprechen dabei nur über den strategischen Einkauf, das Verhandeln von Verträgen und Konditionen. Doch ist es weit mehr. Ich fungiere als erster Ansprech- und Sparringpartner für die Industrie und Dienstleister, wenn es neue Ideen gibt. Ich übernehme das Trendscouting auf allen relevanten Messen, pflege bestehende Kontakte und halte Ausschau nach neuen Partnern, um in enger Zusammenarbeit mit unserem Vertrieb und Marketing daraus neue Konzepte zu entwickeln und bestehende aktuell zu halten. Sehen wir es also als Bindeglied zwischen Industrie, Marketing und Vertrieb.

Neue Partner für diese Konzepte zu finden, ist sicherlich nicht immer einfach, in schwierigen Zeiten. Wie groß ist die Bereitschaft der Industrie, sich den MZE-Konzepten zu öffnen?

Die gesamte Einrichtungsbranche befindet sich in einer Transformation. Die großen Einrichtungshäuser und großen Heimtex-Märkte haben ein Flächenleistungsproblem. Der Fachhandel und das Handwerk haben ein Nachfolgeproblem. Die Industrie muss sich also gut und genau überlegen, mit welchen Vertriebsformen und Vertriebspartnern sie in die Zukunft gehen wollen. Verbände, so sie dienstleistungs- und zukunftsorientiert sind, können hierbei ein starker strategischer Partner sein. 80 Prozent unserer Gesprächspartner sehen das genauso. So kann ich sagen: ja, die Bereitschaft ist groß, über neue Konzepte und Wege zu reden. Dabei sprechen wir von Vertriebskonzepten wie Keno Kent Home, vollumfängliches, auf das Mitglied abgestimmtes 360-Grad-Marketing, Digitalisierung und letztendlich das Subventionieren eines neutralen Blickes von außen auf unsere Mitgliedsbetriebe durch unsere Systemberater vor Ort. Inklusive Förderung zum Umbau, bis hin zur professionellen Unternehmensberatung in strategischen Fragen, wie beispielsweise die Nachfolge. Immer mit dem nötigen Weitblick.

Vielen Dank für das Gespräch.

www.mze.de