Objektaufträge können wieder zum gesunden Umsatzmix des Raumausstatters beitragen, gerade auch, wenn im Privatkundengeschäft Kapazitäten frei werden. Experten, die individuelle Lösungen bieten, entgehen empfindlichen Preisdiskussionen.

Immer noch besteht ein großer Bedarf darin, traditionelle Großraumbüros in zeitgemäße Arbeitsumgebungen umzubauen. (Foto: Object Carpet)

Man muss kein ausgewiesener Trendforscher sein, um aktuell eine Marktanalyse im Objektgeschäft zu erstellen: Beim Blick auf das Weltgeschehen und ins eigene Portemonnaie weiß jeder, dass die Zeiten schon einmal besser waren. Diese ernüchternde Erkenntnis kann leider auch auf den Objektmarkt als Betätigungsfeld des Raumausstatters übertragen werden. Mit den noch frischen Eindrücken von der Messe Bau oder vom Münchner Stoff Frühling kann man aber sagen, dass das Branchen-Barometer überwiegend auf „veränderlich“ steht – so zumindest unser Fazit nach vielen Gesprächen mit unseren Lesern, Vertretern des Großhandels und der Industrie. Für alle, deren Glas eher halb voll ist als halb leer, gilt es mehr denn je, in einem volatilen Marktumfeld Chancen zu ergreifen. Und die gibt es!

Modernisierungsbedarf

Die wohl wichtigste Erkenntnis dieser Tage der Marktanalyse ist, dass mittelfristig die Musik in der Renovierung spielt und weniger im Neubau. Hohe Baukosten, Material- und Fachkräftemangel bremsen die Neubautätigkeit aus. Gleichzeitig besteht in vielen Bereichen des Objektmarktes ein hoher Sanierungs- und Modernisierungsbedarf. Und genau hier ist die Expertise des Raumausstatters gefragt.

Steigende Preise führen dazu, dass Restaurantbesuche seltener, aber dafür besonderer werden. Ein ansprechendes Umfeld ist daher genauso wichtig wie ein vorzügliches Essen. (Foto: Continental)

Denn gerade wenn es knifflig wird, wenn Lösungen von der Stange nicht infrage kommen, sondern beim Bodenlegen spezielle Maßnahmen zur Untergrundvorbereitung getroffen werden müssen, die Gegebenheiten im Bestand die weitere Vorgehensweise bei der Wandbekleidung beeinflussen oder Akustik-, Wärmedämmung- und (Sonnen-)Lichtverhältnisse angepasst werden sollen, werden Objektaufträge auch dieser Tage wieder interessant und sollten nicht außen vor gelassen werden.

Der Trend zum Urlaub in Deutschland nimmt immer weiter an Fahrt auf. Um die neu gewonnenen Gäste gebührend zu empfangen, sind vielerorts dringende Modernisierungen gefragt. (Foto: Caparol)

Umnutzungskonzepte

Ein großes Potenzial schlummert derzeit in den Innenstädten, die sich nahezu im gesamten Bundesgebiet im Umbruch befinden. So werden gegenwärtig circa 50 Galeria Karstadt Kaufhof-Filialen geschlossen. Für einige existieren bereits Pläne der Nachnutzung, beispielsweise in einem Haus in Hamburg ein Mix aus Einzelhandel, Gastronomie, Wohnen sowie einer privaten Hochschule. Aber auch die verbleibenden rund 80 Filialen sollen umgebaut werden, um das Shoppen attraktiver zu gestalten. Ebenso kreative Umnutzungskonzepte sind in leer stehenden Bürogebäuden gefragt. Schon heute entstehen auf einstigen Großraumbüroflächen repräsentative Stadtwohnungen, denen ein aufwendiger Umbau vorangeht.

Im Wettbewerb mit dem Online-Handel muss der stationäre Einzelhandel alle Register ziehen, um attraktiv zu bleiben. Dazu gehört es, ein angenehmes Shopping-Ambiente zu schaffen. (Foto: Coretec)

Flexibilität

Viele Objektaufträge vereint der Wunsch des Auftraggebers nach mehr Flexibilität, um beispielsweise auf Nutzungsänderungen schnell reagieren zu können. Einhergehend mit dem Selbstverständnis, eine nachhaltige Lösung angeboten zu bekommen, setzen gerade auch gewerbliche Kunden immer öfter voraus, dass der Umbau oder Rückbau einfach möglich ist. Als kreativer Planer haben Sie es in der Hand, diese Anforderungen zu erfüllen. Das fachliche Rüstzeug dazu bringen Sie mit, die geeigneten Produkte liefert der Markt, der sich immer gezielter genau auf diese Bedürfnisse einstellt.