Holzböden sind nicht nur exklusive Premium-Produkte, sie fügen sich argumentativ auch hervorragend in den nachhaltigen Konsumgedanken vieler Kunden ein. Der Markt ist in Bewegung – lesen Sie hier Einschätzungen von Michael Schmid, Vorsitzender des Verbands der deutschen Parkettindustrie.
Während die meisten Unternehmen noch sondieren, wie sie zum Green Deal der Europäischen Union beitragen und mit ihrem Handeln zur Reduzierung der Treibhausgasemission führen können, haben Raumausstatter eine Lösung schon lange im Sortiment: Parkett! So besitzt beispielsweise ein Quadratmeter Mehrschichtparkett eine Speicherleistung von rund 3,48 Kilogramm Kohlenstoff.
„Der Klimakiller CO2 wird im Wald, wo der Rohstoff für unsere Produkte wächst, von den Bäumen aufgenommen und in den Pflanzen als Kohlenstoff gespeichert. Im Holzboden Parkett wird der Kohlenstoff dann viele Jahrzehnte und länger gespeichert. Parkett verlegen heißt also aktiven Klimaschutz zu betreiben“, sagt Michael Schmid, Vorsitzender des Verbands der deutschen Parkettindustrie. „Wir begrüßen daher auch den ‚Grünen Deal‘ der Europäischen Union mit seinem Fokus auf klima- und umweltschonendem Wirtschaften, der die thermische Nutzung der Reststoffe zur Trocknung unserer nachhaltigen Produkte als CO2-neutral einstuft. Wenn dann noch die Elektrizität für Prozessenergie durch nachhaltige Stromerzeugung wie Solarpaneele erzeugt wird, sind wir ein Industriezweig, der CO2-neutral Kohlenstoff speichernde Produkte bereitstellt.“
Zunehmend Gegenwind
Die 17 Vollmitglieder des VDP sehen sich diesem Anspruch verpflichtet und doch ist gerade in der aktuell unruhigen wirtschaftspolitischen Lage der deutsche Parkettmarkt angespannt. „Die gesamtwirtschaftliche Situation macht der Parkett-Branche zu schaffen, aber auch der Importdruck“, stellt Schmid fest. Der Umsatz der VDP-Mitgliedsfirmen in Deutschland erhöhte sich laut verbandsinterner Umfrage 2022 gegenüber dem Vorjahr um 6 Prozent auf 274,4 Millionen Euro. Ausschlaggebend für das Wachstum war die Entwicklung im ersten Halbjahr. Zudem war die Umsatzsteigerung geprägt von Verteuerungen in der Lieferkette und hohen Energiepreisen, was zu höheren Kosten beitrug. Gleichzeitig verringerte sich allerdings der Parkettabsatz der Mitgliedsfirmen 2022 gegenüber dem Vorjahr um 11,7 Prozent auf 7,7 Millionen Quadratmeter. „Nach den schwunghaften Renovierungsaktivitäten der Menschen während der Pandemie hat sich die Lage nach Kriegsbeginn in der Ukraine stark gewandelt. Im Zuge des Abschwungs in der Bauwirtschaft bekommt unsere Branche zunehmend Gegenwind zu spüren“, erklärte der VDP-Vorsitzende. Verschärfend zur schwierigen Lage im Immobilienbereich gesellen sich massiv gestiegene Parkett-Einfuhren, insbesondere aus Fernost (+10 Prozent). Angesichts der volatilen Lage an den Rohstoffmärkten und im Außenhandel erneuert Schmid seine Warnung vor Schieflagen im internationalen Wettbewerb. „Die Vorteile des Naturprodukts Parkett kommen mit Holz aus Europa voll zum Tragen. Verbraucher sollten beim Kauf nach heimischer Ware aus unseren Landen fragen“, appelliert Schmid und ergänzt: „Dennoch gehen wir davon aus, dass der Stellenwert von Parkett am Markt künftig weiter steigt. Komfort, Wohlfühleffekt und hohe Klimaschutzwirkung sind hier entscheidende Faktoren.“