Der „Shell Chair“ erblickte am 20. September 1963 auf der Tischler-Ausstellung in Kopenhagen das Licht der Welt und feiert dieses Jahr 60 jähriges Jubiläum. Bei seiner Vorstellung sollte es noch 35 Jahre dauern, bis der Stuhl die Popularität und Anerkennung erlangte, die er heute genießt. Dies unterstreicht einmal mehr die visionären Qualitäten des Designers Wegner.

Wegners „Shell Chair“ in der Jubiläumsedition in Palisander und Eiche.

 

Starke Formensprache trifft hohen Sitzkomfort

Mit seinem Verständnis für die Sitzhaltung des Körpers entwickelte Hans J. Wegners einen neuen Typ Schalenstuhl ohne Armlehnen und mit einer zurückgelehnten Konstruktion, der sich durch eine starke Formensprache mit hohem Sitzkomfort auszeichnet. Die weichen Linien und organischen Formen des „Shell Chair“ zeigen zudem, dass Wegner ein großes Know-how für die Möglichkeiten und Herausforderungen hatte, die Holz bietet. Um dem dreibeinigen Stuhl mehr Stabilität zu verleihen, entwickelte der Designer ein markantes Doppelgestell, das aus allen Blickwinkeln gleichermaßen optisch ansprechend ist.

Als er im Jahr 1963 den „Shell Chair“ vorstellte, war der Stuhl mit seinem avantgardistischen Erscheinungsbild jedoch seiner Zeit weit voraus, was zu gemischten Reaktionen führte. Die damals weitaus weniger entwickelte Produktionstechnologie führte dazu, dass die Herstellung zunächst stark begrenzt war. Als Carl Hansen & Son jedoch im Jahr 1998 den „Shell Chair“ wieder auf den Markt brachte, führte eine neue Ära des Verständnisses für das Design des Stuhls sofort zu weltweiter Anerkennung.