Am Nachmittag des 15. April 2020 haben die Ministerpräsidenten zusammen mit der Bundesregierung die Entscheidung verkündet, dass der Shutdown in Deutschland nur schrittweise gelockert viele Maßnahmen bis zum 3.Mai 2020 verlängert werden sollen. Im Kampf gegen das Coronavirus werden die seit Wochen geltenden Kontaktbeschränkungen für die Menschen in Deutschland grundsätzlich bis mindestens 3. Mai verlängert, Geschäfte bis 800 Quadratmeter dürfen am Montag, 20. April 2020, wieder öffnen.
In einer gemeinsamen Mitteilung beziehen die Wirtschaftsverbände Handelsverband Deutschland – HDE, Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen – BGA, Die Familienunternehmer e. V., Die jungen Unternehmer, Markenverband, der Gesamtverband textil + mode, VKE-Kosmetikverband, Verband Cosmetic Professional – VCP e. V., und der Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft e. V., Stellung:
Die vom Shutdown besonders betroffenen Verbände der deutschen Wirtschaft, die mehr als 400 000 Unternehmen mit mehr als 7 Millionen Mitarbeitern vertreten, appellieren an die Bundesregierung und die Ministerpräsidenten, einen Großteil der Betriebsschließungen nicht erst im Mai aufzuheben. Wir brauchen einen schnellen Exit aus dem Shutdown. Dabei darf es keine Rolle spielen, ob die Geschäfte groß oder klein sind, entscheidend muss sein, dass sich jedes Unternehmen an die Sicherheits- und Hygienebedingungen hält. Insofern müssen die Öffnungen für Betriebe aller Branchen und Größen gelten, sofern diese die Kriterien erfüllen.
Sehr viele Unternehmen werden schon seit Wochen mit Hilfskrediten und Stundungen von Steuern und Sozialabgaben über Wasser gehalten, aber das müssen sie alles demnächst wieder zurückzahlen. Deshalb rutschen sie mit jedem weiteren Tag des Shutdowns erst in die Überschuldung und dann in die Insolvenz. Das kann weder den Mitarbeitern zugemutet werden, die dann von Kurzarbeit in Arbeitslosigkeit geraten, noch kann unsere Volkswirtschaft das aushalten.
Die Bürger sind bereits daran gewöhnt, dass sie in Supermärkten, beim Bäcker oder zum Teil auch in Baumärkten auf Sicherheitsabstand achten und die Hygieneregeln einhalten. Daher sollte die Wirtschaft unter strengen Hygienebedingungen kommende Woche wieder hochgefahren werden. Die Sicherheitsvorschriften und Hygieneregeln müssen möglichst bundesweit und branchenübergreifend einheitlich gelten, damit sie nachvollziehbar sind. Das kann durchaus mit klaren Sanktionen unterlegt werden.