FR-Paris. Der Blaudruck ist eine jahrhundertealte Technik der Stoffveredelung. Nur noch zwölf Betriebe in Deutschland und 15 europaweit üben die Kulturform aus. Die große Bedeutung des Blaudrucks hat die UNESCO nun mit der Aufnahme in die Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit unterstrichen. Dass die grenzübergreifende Zusammenarbeit die Blaudrucker seit jeher prägt, wurde schon bei der Nominierung deutlich: Sie wurde von Deutschland, Österreich, der Tschechischen Republik, der Slowakei und Ungarn gemeinsam eingereicht. Blaudruck ist ein Reservedruckverfahren, das auf Leinen, Baumwolle oder Seide angewandt wird. Gedruckt wird mit der Druckreservage, dem „Papp“. Jede Blaudruck-Werkstatt hat eine eigene Rezeptur für die Herstellung, die zumeist als Betriebsgeheimnis gehütet und nur intern weitergegeben wird. Der Aufdruck der farbabweisenden Masse bewirkt, dass die Farbe an diesen Stellen im Färbebad nicht angenommen wird und nach ihrer Entfernung ein weißes Muster auf dem Stoff entsteht. Zusammen mit der Indigo-Färberpflanze wurde die Technik durch Reisende der Niederländischen Ostindien-Kompanie im 17. Jahrhundert in Europa eingeführt. Der Blaudruck spielt heute beispielsweise noch für die Herstellung von Trachten eine wichtige Rolle. Auch junge Designer wenden die Technik wieder verstärkt an.
Die länderübergreifende Facebook-Seite der Blaudrucker finden Sie hier.