Mit zwei Formaten setzen die Veranstalter Klaus Winkler und Malte Perlitz vom Münchner Stoff Frühling und den Munich Design Days auf noch mehr Content. Wir haben mit den beiden dazu gesprochen und spannende Insights erfahren – lesen Sie hier das komplette Interview …

Klaus Winkler und Malte Perlitz sind die Veranstalter des Münchner Stoff Frühlings und der Munich Design Days.
Herr Winkler, der Münchner Stoff Frühling (MSF) findet bereits zum 27. Mal statt. Was ist das Erfolgsrezept des Events?
Klaus Winkler: Der Erfolg des MSF hat viele Gründe. Er war die erste Showroom-Veranstaltung dieser Art in unserer Branche. Von Anfang an war der MSF eine gemeinschaftliche Plattform, die den Austausch der Aussteller untereinander fördert und so schnelle, marktkonforme Entscheidungen ermöglicht. Besonders geschätzt wird die familiäre Atmosphäre, in der sich Aussteller und Besucher jedes Jahr wiedersehen. Ein weiterer Vorteil: Neben dem Außendienst treffen die Besucher oft auch den Innendienst in den Showrooms an. Anders als in den großen Messehallen mit künstlicher Beleuchtung erleben die Besucher in München die Stoffe bei Tageslicht und in liebevoll gestalteten Showrooms. Zudem war der Eintritt zum MSF schon immer kostenlos und wir bieten einen Shuttle-Service an, der die Besucher bequem von Showroom zu Showroom bringt. Natürlich spielt auch die Stadt selbst eine Rolle: München lockt mit seinem kulturellen und gastronomischen Angebot.
Herr Perlitz, dieses Jahr erwarten die Besucher auch die Munich Design Days (MDD). Wie kam es zu der Idee? Spielt die Absage der imm cologne eine Rolle?
Malte Perlitz: Die Idee hat sich über einen längeren Zeitraum bei Klaus Winkler und mir entwickelt und aufgrund von viel positivem Feedback vorab aus dem Markt fühlten wir uns bestärkt, dieses neue Format zu initiieren. Die Entscheidung der imm cologne hat dabei keine Rolle gespielt, aber vielleicht hat die Absage der imm cologne unserem Vorhaben etwas Rückenwind gegeben.

Designstarke Möbel in München: Langlebigkeit ist eines der wichtigsten Prinzipien, die Möbel bezeichnen, die unauffällig in nahezu jedes Interieur passen. (Möbel von Jan Kurtz)
Was erwarten Sie sich vom Zusammenspiel der beiden Münchner Events?
Klaus Winkler: Wir erhoffen uns eine noch größere Anziehungskraft für Fachbesucher. Mit den Munich Design Days wird München als Standort für Neuheiten im Einrichtungsbereich weiter gestärkt, was die Verweildauer der Besucher erhöhen dürfte. Zudem sehen wir in der Kombination der beiden Veranstaltungen die Chance, 2026 eine erfolgreiche Fortsetzung zu feiern.

Stoffe und Tapeten – hinter beidem stehen ausgewählte Materialien und Handwerkskunst.
In welcher Weise spiegelt das neue Format MDD mit seinem Angebot die Erwartungen der Besucher wider?
Malte Perlitz: Über die Erwartungshaltung der Besucher können wir aktuell nur spekulieren. Wir glauben aber, mit dem zusätzlichen Format und einem zusätzlichen Angebot einen Besuch über die Tage noch attraktiver zu machen. Unser Ziel ist, dass neue Fachbesucher nach München kommen und die bisherigen länger bleiben.
Was hat sich in Sachen Besucher in den letzten Jahren beim MSF getan? Wie zufrieden sind die Aussteller?
Klaus Winkler: Unsere Umfragen zeigen eine durchgehend hohe Zufriedenheit bei den Ausstellern: Rund 90 Prozent nehmen an unseren Befragungen teil und die Resonanz ist seit Jahren stabil positiv. So bewerteten beispielsweise 86,1 Prozent der Aussteller die Qualität der Besucher als gut oder sehr gut. Zudem gewinnen bestimmte Besuchergruppen zunehmend an Bedeutung: Innenarchitekten und Inneneinrichter machen einen immer größeren Anteil aus. Etwa 40 Prozent der Besucher kommen regelmäßig – jedes Jahr – nach München und 85,5 Prozent unserer Fachbesucher empfehlen den MSF aktiv ihren Berufskollegen weiter. (Anmerkung der Redaktion: Insgesamt haben 911 Besucher an der jüngsten Umfrage teilgenommen.)

Inspiration für die Wand: Dekore, Leisten und Profile (von Orac Decor) geben individueller Wandgestaltung einen architektonisch-anspruchsvollen Look.
Was unterscheidet den MSF und die MDD von den großen Messe-Events?
Malte Perlitz: Kleinere, fokussierte Formate erfreuen sich ja einer stetig wachsenden Beliebtheit. Bestenfalls gelingt es allen Beteiligten, beim MSF und den MDD eine persönliche und inspirierende Atmosphäre zu schaffen, die zum Verweilen einlädt. Dies ist bei großen Messe-Events nicht so ohne weiteres möglich.
Neben den Munich Design Days auf der Praterinsel etablieren sich die MDD City. Wie darf man sich das vorstellen?
Klaus Winkler: Ursprünglich hatten wir MDD City erst für 2026 geplant, falls die diesjährige Veranstaltung positiv verläuft. Doch bereits Anfang dieses Jahres sind namhafte Wohnmarken auf uns zugekommen und haben angefragt, ob sie sich kommunikativ in das MDD-Format integrieren können. Diesen Impuls wollten wir nicht ungenutzt lassen. Unser Grundgedanke ist es, München als festen jährlichen Treffpunkt der Interior- und Designszene zu etablieren. Das geht aber nur mit der Beteiligung vieler Marktteilnehmer und dem gemeinsamen Verständnis für die Chancen, die sich daraus ergeben. Die Region München bis hin nach Österreich sowie in die Schweiz ist eine der hochwertigsten und kaufkräftigsten Interior- und Designregionen – ein Alleinstellungsmerkmal, das wir weiter ausbauen möchten.
Können Sie sich vorstellen, dass der Münchner Stoff Frühling und die Munich Design Days in Zukunft noch enger miteinander verknüpft werden?
Malte Perlitz: Der Münchner Stoff Frühling ist ein überaus erfolgreiches Format. Dies gilt es, mit allen Textilverlagen und Teilnehmern weiterzuentwickeln. Die Munich Design Days sind ein zusätzliches neues Angebot. Für die Besucher angebunden, aber unabhängig vom Münchner Stoff Frühling. Unser Ziel ist es aber natürlich, dass sich beide Formate gegenseitig stärken und beide dadurch noch attraktiver werden.

Namhafte internationale Designer sind Entwickler der kreativen, innovativen und eleganten Möbel-Kollektionen, die in München zu sehen sein werden. Hier die Wohnzimmereinrichtung von Ligne Roset.
Welche weiteren Besuchergruppen der Interior-Branche möchten Sie dadurch ansprechen?
Klaus Winkler: Beide Veranstaltungen richten sich an Fachbesucher. Bereits jetzt sprechen wir ein breites Spektrum an Raumausstattern, Innenarchitekten und Inneneinrichtern an. In Zukunft möchten wir verstärkt Hotel- und Gastronomieausstatter, Hoteliers, Objekteure und Architekten ansprechen, da diese Gruppen zunehmend an Bedeutung gewinnen.
Vielen Dank für das Gespräch.
Wir freuen uns, Sie vom 13. bis zum 16. März in München zu sehen!