Ein Investoren-Konsortium soll 93 Hammer-Märkte der insolventen Brüder-Schlau-Gruppe übernehmen und damit möglicherweise 1200 Arbeitsplätze erhalten.

Nach der Insolvenz der Unternehmensgruppe Brüder Schlau besteht für die Großhandelssparte keine Hoffnung auf Weiterführung. Von den 165 Hammer-Fachmärkten sollen nun 93 erhalten und 1200 Arbeitsplätze gesichert werden. (Fotos: Brüder Schlau, Grafik: RZ)
Seit einem Vierteljahr herrscht Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Unternehmensgruppe Brüder Schlau aus Porta Westfalica, die im Juni 2025 einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt hat. Laut Informationen des zum Generalbevollmächtigten ernannten Rechtsanwalts Yorck Streitbörger soll sich nun zumindest für einen kleinen Teilbereich eine Lösung abzeichnen. „Nachdem es für die Großhandelssparte der Unternehmensgruppe keine Gesamtlösung gab, konnte nun ein Weg für den Erhalt des Einzelhandelsbereichs Hammer gefunden werden“, heißt es in einer Information der Kanzlei Streitbörger. „Die Investoren im neu gegründeten REThink-Konsortium haben sich mit Unterstützung der GA-Europe für ein Engagement entschieden, weil das Management bereits vor dem Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung ein zukunftsfähiges neues Geschäftsmodell für Hammer entwickelt und mit der Umsetzung begonnen hatte. Im Kern steht dabei der Wandel vom klassischen Fachmarktkonzept hin zu einem ‚Alles aus einer Hand‘-Angebot. Künftig liegt der Fokus der neu gegründeten Hammer Raumstylisten GmbH auf der Vermarktung von Raumausstattungs-Handwerksleistungen, die durch ein passendes Warenangebot flankiert werden. Die Grundlage bilden ein gesundes Filialnetz, eine innovative Wohnraumberatung und Handwerksleistungen direkt beim Kunden. So konnte ein tragfähiges Sanierungskonzept für 93 der rund 165 Standorte entwickelt werden. Die Investition erfolgt in Form eines Asset-Deals. Alle Kundenaufträge können durch die fortgeführten Filialen erfüllt werden. Das verbleibende Standortportfolio bildet die Grundlage für einen qualifizierten Wachstumskurs unter dem Dach der neuen Gesellschaft.“ Nach Auskunft der Kanzlei bleiben damit rund 1200 von 2100 Arbeitsplätzen erhalten. Wer hinter dem Investoren-Konsortium steht, wurde vorerst nicht mitgeteilt.
