Die umgebende Natur in das Designkonzept einfließen zu lassen, war Ziel von Studio Aisslinger bei der Renovierung und Neugestaltung des Hotel Seegarten im Sauerland. Wir finden: Das matcht!

 


Ein familiengeführtes Hotel am See inmitten der Natur mit einer renommierten Restaurantküche, fokussiert auf Regionales und Saisonales, so lauten die relevanten Eckdaten des Hotels Seegarten. Sie sind ausschlaggebend für das neue Designkonzept, das Studio Aisslinger für das Haus entwickelte. „Die Gestaltung eines Wellnesshotels war vor allem deshalb interessant, weil sie die hohen Ansprüche des Kunden an hochwertiges Design mit dem zentralen Thema Nachhaltigkeit vereint, das insbesondere im Bereich Food & Beverage bereits auf einem sehr guten Niveau praktiziert wird“, erläutert Dirk Borchering, Partner bei Studio Aisslinger. „Die außergewöhnliche Lage inmitten der Natur und die Verbundenheit des Inhabers und Chefkochs Olaf Baumeister zu regionalen Lieferanten waren dabei von besonderer Bedeutung. Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, bei der Neugestaltung vor allem auf lokale Materialien und Partner zu setzen. Die Herausforderung lag darin, dieses anspruchsvolle Design sensibel zu implementieren, wobei der Familienbetrieb und die gewachsene Struktur berücksichtigt werden mussten. Unser Ziel war es, eine Gestaltung zu kuratieren, die den hohen Erwartungen der Gäste an die Hotelzimmer und öffentlichen Bereiche wie auch das Restaurant gerecht wird.“

Nachhaltige Materialien

In allen Bereichen des Hotels wurde besonderer Wert auf die Balance zwisschen offener und kommunikativer Gestaltung sowie ausreichenden Rückzugsmöglichkeiten gelegt. Die Gestaltung und Materialauswahl spiegeln die natürliche Atmosphäre der Umgebung wider.

Die das Hotel umgebende Seelandschaft inmitten des Sauerlands gab den Designern entscheidende Impulse für das Gestaltungskonzept in Sachen Farb- und Materialauswahl.

Zwei Materialwelten wurden als Hauptmerkmal konzipiert, die sich an den See mit Kies sowie den umliegenden Wald anlehnen: Terrazzo und Holz. Diese beiden Komponenten werden geschickt kombiniert und durch weitere haptische Elemente wie Vorhänge, Teppiche, Pflanzen und Rattan ergänzt. Der in allen Bereichen eingesetzte Terrazzo wurde mit Steinen aus einem nahe gelegenen Steinbruch mit einem lokalen Hersteller verarbeitet – local sourcing ist hier auch als Nachhaltigkeitskonzept angelegt. Baumaterialien quer durch Europa zu transportieren, widerspricht dem Nachhaltigkeitsprinzip und dem CO2-Footprint massiv. Gefragt nach der Bedeutung von Textilien führt Dirk Borchering aus: „Die Integration von Textilien spielt eine entscheidende Rolle, um eine behagliche und einladende Atmosphäre zu schaffen, die das Gesamtbild harmonisch abrundet. Vorhänge und Teppiche ergänzen den Materialkosmos und bringen eine zusätzliche haptische Dimension ein.“

Hotel Seegarten – aufsehenerregend anders

Besondere Designelemente werten das Gesamtbild des Interieurs auf. Im Restaurant bildet das neue Hydroponik-Regal mit seinem technischen UV-Licht einen bewussten Kontrast zu der vorhandenen Gestaltung. Mit Rattan bespannte Trennelemente hängen im Wellnessbereich von der Decke und lassen sich in der Höhe anpassen. Damit sind sie mal Sichtschutz oder Deckeninstallation. In den Zimmern spiegeln sich diese Elemente wider. Statt herkömmlicher Handtuchstangen ist eine kleine Swimmingpool-Leiter an der Badewanne angebracht. Jedes Zimmer verfügt über ein individuelles Pflanzenregal mit frischen Kräutern und passendem Equipment für die eigene Teeaufbereitung. Die gesamte Atmosphäre ist freundlich und naturverbunden, weil alle Materialien pur verarbeitet sind und spürbar werden. So wird das Hotel zu einer Wohlfühloase für Gäste.

Die visionären Pflanzregale mit technischer UV-Beleuchtung neben traditionellen, bestehenden Elementen wie der Holzvertäfelung zu installieren, ist Teil des nachhaltig und naturnah gedachten Designkonzepts von Studio Aisslinger.

Auch an der Bar heißt es, Neues mit Bestehendem innovativ zu verbinden.

Transparente Stoffe fungieren als subtile Raumteiler. Viele der eingesetzten Möbel und Accessoires wie Sofa, Pouf und Teppich stammen aus der Feder von Werner Aisslinger.

Von der Decke hängende Rattanelemente lassen sich in der Höhe verstellen. So sind sie im Wellnessbereich mal Sichtschutz, mal kunstvolle Installation.

Dass sich die Gäste wohlfühlen, lag den Eigentümern wie den Gestaltern der Zimmer am Herzen.

Eine kleine Pool-Leiter fungiert als Handtuchhalter, im Regal gedeihen frische Kräuter für einen gesunden Tee: Details machen den Unterschied.

Nichts ist zu viel, alles ist pur. So kann jedes Möbelstück für sich wirken und zum harmonischen Gesamteindruck beitragen.

Über Studio Aisslinger

Werner Aisslinger gründete Studio Aisslinger, Design- und Architekturbüro, 1993 in Berlin. Studio Aisslinger versteht sich als Trendsetter in der Hospitality, Retail und New Work und setzt mit Visionen für das Verbinden von Leben und Arbeiten zukunftsweisend Zeichen. Projekte etwa für Vitra, Capellini, Thonet oder 25hours-Hotels stellen eine weitreichende Erfahrung dar.

Werner Aisslinger