Laut einer aktuellen Prognose des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) für die „Wirtschaftswoche“ wird sich die Krise im Wohnungsbau in den kommenden Jahren weiter verschärfen.

Die Neubauzahlen wachsen auch 2026 nicht in den Himmel, prognostiziert das Institut der deutschen Wirtschaft. Foto: (Foto: Alina Kuptsova, Pixabay)

Der Wohnungsbau in Deutschland steckt nach dem Zinsanstieg und wegen hoher Baukosten in einer tiefen Krise. 2024 wurden so wenige Wohnungen fertiggestellt wie seit 2015 nicht mehr. Das Ziel der Ampel-Regierung, jährlich 400.000 neue Wohnungen zu schaffen, wurde bislang nie erreicht. Um gegenzusteuern, will die Bundesregierung mit dem sogenannten „Bau-Turbo“ über schnellere Genehmigungen den Wohnungsbau ankurbeln. Zudem sollen Familien mit kleinen und mittleren Einkommen durch bessere Förderbedingungen beim Hausbau oder Wohnungskauf stärker unterstützt werden. Nach Einschätzung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) wird sich die Krise im Wohnungsbau in den kommenden Jahren jedoch weiter verschärfen. Nach knapp 252.000 Fertigstellungen im vergangenen Jahr dürften 2025 nur rund 235.000 Wohnungen errichtet werden. Für 2026 rechnet das IW sogar nur mit etwa 215.000 neuen Wohnungen – trotz des Bau-Turbos von Bundesbauministerin Verena Hubertz (SPD). IW-Experte Ralph Henger hält diesen Rückgang für unvermeidbar. Die Ursache liege in den bereits in den Vorjahren stark eingebrochenen Baugenehmigungen. „Nur was damals genehmigt wurde, kann heute und in nächster Zeit baulich vollendet werden“, sagte er der Wirtschaftswoche. Der Bund müsse daher über den Bau-Turbo hinaus weitere Maßnahmen beschließen, um die Kosten im Wohnungsbau zu senken. Zudem sollten Städte mehr tun – insbesondere beim Flächenmanagement und bei der Digitalisierung von Genehmigungsverfahren.